electricgecko.de

Luisa Katharina Davids

Gutes Timing ist viel Wert. Während in Hamburg Regen und Wind toben, sitze ich im Studio und verrichte harte Gestaltungsarbeit. Scheint dann die Sonne, läuft das Journal im Verlautbarungsmodus und ich liege mit der neuen Fantastic Man auf der Wiese.

Erste Verlautbarung. Ich habe eine Website für Luisa Katharina Davids gestaltet. Luisa ist Schauspielerin, spielt an der Volksbühne in Wien, an verschiedenen Häusern in Berlin und hin und wieder auch im Fernsehen. Darüber hinaus ist sie eine ganz zauberhafte Person.

Statt eines Briefings hat mir Luisa bei unserem Treffen im Anna Blume einen großen Stapel sehr guter Fotos auf den marmorierten Tisch gelegt — alle viel zu gut, um sie nicht formatfüllend zu verwenden. Der Rest sind einige Zeilen HTML5, ihr Name in Avant Garde Ultralight und etwas JavaScript für Fades und Fotogalerie. Presto.

Kongress für Anders

Hidden — Ausstellung von Sarah Bernhard

Sarah stellt Fotos aus. Aus Shanghai und von anderen Orten, von Gesichtern und Räumen. In Hamburg, in meiner Nachbarschaft. Im ehemaligen Michaelis-Krankenhaus findet der etwas sperrig betitelte Kongress für Anders statt, der Kunst, Gestaltung, Literatur und Bier unter einem Dach versammelt. Die Literatur vertritt unter anderem Lisa, die am Mittwoch (dem 28.) aus ihrem wundervollen Roman Und im Zweifel für dich selbst vorlesen wird. Eine sehr gute Veranstaltung mit mindestens zwei sehr guten Menschen. Unbedingte Hingehempfehlung.

Die Seele des Menschen unter Superpunk

Cover: Die Seele des Menschen unter Superpunk

Im Juni erscheint eine Platte, die ihre Komplexität, die Zerwürfnisse und Schönheit nicht an der Oberfläche trägt, wie es zum Beispiel das aktuelle Album von Pantha du Prince tut. Sie wird es ihren Hörerinnen und Hörern schwer machen, ihre Bedeutung und ihr Gewicht zu bemerken. Sie wird als Sommerplatte in den Handschuhfächern alter Autos liegen, gebrannt auf einen billigen Rohling vom Discounter. Viele werden grinsen müssen, wenn sie die Band zum ersten Mal hören, weil alles so ungewohnt und lustig klingt. Die Seele des Menschen unter Superpunk wird wieder so tun, als sei sie alles außer dem, was sie wirklich ist: eine ernst gemeinte, großartige Soulplatte. Auch das fünfte Album dieser magischen Gruppe wird mich wieder glücklicher machen als viele, viele andere Dinge in diesem Jahr.

Absichtserklärung: OFFF & re:publica

Entgegen meiner Gewohnheit werde ich in diesem Jahr zwei mal das Konferenzparkett betreten. In der nächsten Woche lädt die vom Familientreffen zum Festival samt Tagsthemenbeitrag angeschwollene re:publica alles und jeden nach Berlin. Menschen, die das Web vollschreiben, solche, die an Frameworks und Libraries bauen und auch einige, die seine Oberflächen bestimmen. Wie im letzten Jahr werde ich anwesend sein, mich über Gesichter zu den Pseudonymen freuen und ansonsten mal sehen, wie sich die Sache mit der Selbstreferenzialität entwickelt hat. Insgeheim hoffe ich auf ähnlich Brillantes wie den Beitrag von Peter Glaser im vergangenen Jahr.

Einige Wochen später warten dann Paris und die OFFF mit einem stärker visuell orientierten Programm auf Alex, Claudine, Fabian, mich und etwa zehntausend andere. Neben der Woche in Paris an sich freue ich mich besonders auf zwei meiner Helden (Non Format) und die Gang von Universal Everything.

Für beide Veranstaltungen gilt selbstverständlich auf allen Fluren und Panels die alte Konferenzetikette des gegenseitigen Heey, bistdunicht?/Jawhoacoolfreutmich! Ich freu‘ mich schon jetzt auf High Fives und geteilte Club Mate.

The Gentlewoman

Ich musste zwar erst nach München reisen und mich dort vom freundlichen Angestellten des Zeitschriftenladens am Flughafen belustigt anschauen lassen — aber dafür besitze ich jetzt zwei Exemplare (eins bekommt Sarah) der Erstausgabe des neuen Magazins von Jop van Bennekom und Gert Jonkers. The Gentlewoman allein wäre die Reise zwar nicht wert gewesen, hat aber den Rückflug deutlich an Qualität gewinnen lassen.
The Gentlewoman, Doppelseite

Wie zu erwarten war, ist die neue Publikation der Macher des nach wie vor besten Magazins überhaupt eine Freude in Inhalt und Form. Gegenüber der Vorschau in Fantastic Man Nummer 10 wurde die Gestaltung noch ein Stück reduziert: simples Raster, große Schriftgrade, Spannung ergibt sich einzig zwischen Fotografie und Typografie. Über die Wortmarke habe ich mich ja bereits anderer Stelle ausführlich gefreut.

The Gentlewoman ist ein straightes, erwachsenes und wunderschönes Magazin über Frauen. Gefällt außerordentlich.

Fotos von Cover und Innenseiten gibt es bei Flickr.