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Volatile

Entweder braucht es inzwischen gehörigen Schub, um mich aus der Lethargie zu bewegen – oder um den Qualitätsdurchschnitt der Releases des frühen Jahres 2012 ist nicht zum Besten bestellt. Gut, die neue Scuba war erfreulich, die Tracks July und The Hope waren prägend für zwei Wochen, immerhin.

Enter Claro Intelecto. Mark Steward produziert seit den frühen zweitausender Jahren langsame, dubbasierte Clubmusik – zuweilen leicht und nah am House, zuweilen mit brachialem Druck nach vorne schleppend. Letzteres zuletzt auf der Warehouse Sessions1, ersteres zum Beispiel auf Patience einer sehr guten 12″ von 2005.

In diesem Monat erscheint Reform Club, das dritte Album, und zwar bei Delsin. Nirgendwo wäre es besser aufgehoben, denn die neun Tracks reichen weit über den Club hinaus. Sie sind die Nacht und sie sind der Sommer. Second Blood: Dunkel, warm und texturiert, wie der Weg entlang des Paul-Linke-Ufers. It’s getting Late: leicht, körperlos, ohne Ende. Control: Peaktime auf dem Weg nach Hause, auf dem Fahrrad in der Ideallinie.

Reform Club ist die Platte, die den Frühling prägt, bevor er wirklich begonnen hat. Sie gehört in die Rotation, für den Fall, nachts allein auf dem Weg zu sein.


  1. Compilation. Erschienen auf Modern Love: LOVE052