
Februar

Vermutlich eignet sich diese Website auch nach zwölf Jahren als Kondensationsfläche meiner Vorhaben und Interessen. Soweit sie interessante Musik betrifft, ließe sie sich bisweilen allerdings durch einen halbwegs regelmäßig aktualisierten Scrape von http://p-a-n.org/releases ersetzen. Was PAN veröffentlicht, ist zu hören, jedes Release eine Perspektive auf den kurzen Moment Gegenwart. Gerade jetzt: die aus den rauchenden Resten der Corporate Muzak gefallener Megakonzerne zusammengebaute Attachment EP, das Debut von Ling bei Codes.
Die erste Faszination über diese Passung verwandelt sich nicht in allen Fällen in dauerhafte, persönliche Relevanz – doch wenn das geschieht, dann mit bleibendem Einfluss auf meinen Input und Output. Case in Point: Die vier Versionen von Scythians, der ephemeren, gänzlich körperlosen Hymne von M.E.S.H., veröffentlicht als digitale EP.
Das Original ist pure Atmosphäre und purer Raum, Drumsounds sind verphasete Textur, nie Rhythmus. Darum ist es gut und richtig, dass Groovestreet den Track im zentralen Remix der EP zu einem fantastischen Stomper umbaut, der schwerer und linearer nicht sein könnte: Sicherlich kein Walking down the Street Song, aber vielleicht das Äquivalent des grimmigen Voranschreitens, Runway Music, Fashioncore.
Dagegen: DJ J Heat und Logos, die in in der großen Weite des Tracks neue Resonanzräume finden. Sie sind ganz Stimmung und Versunkenheit: Die J-Heat-Version für den Postgrime-Floor, die Logos-Version für die gelegentliche sakrale Situation zu Hause, fünf Meter Deckenhöhe vorausgesetzt.
Diese EP ist (zusammen mit ihrem Ausgangstrack) eines dieser Releases, die den Umgang mit der gesellschaftlichen und ästhetischen Umgebung der Gegenwart möglich und im besten Fall erträglich machen. No leaving home without it.
- M.E.S.H. – Scythians Remixes. Digital. PAN, 2014.
- M.E.S.H. – Scythians. 12″. PAN, 2014.
Will will will will kein Bestandteil sein
will will kein Bestandteil sein
kein Bestandteil sein
nicht von dem was war – es war nichts
nicht von dem was demnächst kommt
nicht von nichts davon, nicht von dem was ist
allemal nicht, nicht davon
will will will will will will will will will
will will will kein Bestandteil sein
kein Bestandteil sein
kein Partikel im Netz
kein Staub
The sloe gin fizzes arrive, making no sound as they are set down on the stainless bar counter, by virtue of thick rubber coasters. The drink’s creamy foam radiates monochromatic light, emitted by a ceiling-mounted Nec projector. A blonde woman with an aerodynamic haircut sweeps by and elegantly takes seat on a canted monolith of vaguely geometric design, upholstered in emerald green velvet.
There is a pleasant bronze hue to the room, achieved by well-placed lighting and a palette of saturated grays. Muted and calm, without being sedated, the interior counterbalances the bold furniture. Even the curiously bulbous animals, made from brown leather, that lurk in the bar’s shadows seem to join the general atmosphere of well-behaved lavishness.
Sudden Jazz fills the room. A well-groomed trio left its place and three partially empty Screwdrivers across the bar, positioning itself in the far corner. The drummer is playing brushes, shuffling along to thick, meandering incarnations of cool jazz clichés, not at all unpleasant. Patrons shift focus back to drinks and acquaintances, treating the music as an immaterial extension of the bar furnishing.
A silver-haired man in a wide-lapeled suit reaches over from his armchair to thoroughly extinguish his Cohiba in a crystal ashtray, his gaze lingering in the blonde woman’s eyes, her collarbones and chest before reclining, largamente, into velvet. Time oozes on, in the most delightful of ways.
- Stue Bar, Schöneberg, Berlin.
