Flight Jackets (3)
Diese Jacke hat spezifische Proportionen, auf einem Bügel ragen ihre Ärmel weit über ihren Saum. Ihre Biegung erinnert an die Arme eines gewaltbereiten Primaten. So betrachtet, scheint die Jacke zu klein zu sein. Angezogen ergeben ihre extremen Proportionen Sinn: Der extrem breite, gerippte Saum formt eine Kurve über den Rücken zum normal großen Kragen. Die Silhouette ist annähernd quadratisch, so breit wie hoch. An den Armen schiebt sich der Stoff zusammen, ein ähnlicher Effekt wie an den Originalen aus den 1950er Jahren, als das Nähen des neuen Nylonstoffes noch unüblich und schwierig war. Auch viele weitere Details aus dieser Zeit sind präsent, aber verschoben, twisted. Die Reißverschlusstasche auf dem linken Arm ist verlängert und auf dem rechten Unterarm platziert, ein zusätzlicher Reißverschluss öffnet eine Tasche in der Seitennaht. Sie ist kaum zu sehen und unter dem rechten Arm nur mit der linken Hand erreichbar.
Alle Reißverschlüsse haben die gleiche Größe, Raccagni 6, Silber poliert. Sie sind überdimensioniert für die Taschen dieser Jacke. Hinter dem Frontzip stoppt ein Untertritt den Wind – diese Storm Flap ist im Maßstab verkleinert, schmaler, aber in fünf Nähten gesteppt und oben abgerundet. Material und Padding sind extrem leicht, ein beinahe transparenter schwarzer Ripstop. Zwischen dessen Lagen ist eine leichte Wattierung aus Polyesterfasern vernäht – auch die Menge des insulierenden Materials ist passend zu den veränderten Proportionen der Jacke bemessen.
Das Ergebnis ist ein Kleidungsstück, das zugleich weich und resilient ist, das aussieht wie eine MA-1, aber vollkommen anders funktioniert. Idealerweise bleibt sie offen, sie verkürzt den Torso zu einer Silhouette, die es nur in der Vergangenheit und der Zukunft gibt1.
Es gibt sie gestern nicht mehr und morgen noch nicht. ↩