Being the first person at Piscinas das Marés to disturb the pool’s perfect surface amidst the turmoil that is the atlantic ocean is a primal joy. One slips in softly, gliding between natural and synthetic stone; all boundaries seem to become suggestions immediately. The beauty of being in this pool is to enjoy immense freedom in a confined space. Its configuration mirrors life itself: The endless joy of ambition and thought, within the reassurance of a clear, if non-linear, coordinate system. All is blurred, therefore all is possible. Today, I am guest 000628 for the season.
Juni
Mai
Cloud Management have evolved, since entering the scene through the straight strada of the vaguely krauty1 to eventually emerge from the thick cumulus of the decidedly dubby. The former includes the seminal pandemic release Nicht Nicht, which makes use of swirling patterns and lyrics circling the figurative absurdity of german Stillleben. The latter manifested in the loop-and-build live gigs at Kunstverein Harburger Bahnhof, along with releases and contributions to various labels and platforms. This work remains firmly rooted in Mitteleuropa, despite frequent excursions southward and eastward, which raise to the surface and pop, slowly, like lazy bubbles in a tar field.
They did not stop here. This group can’t help to plow forward, creating tracks that interlink distinct heaviness with a web of filigrane structures next, resulting in the self-released Slices series. It acknowledges the procedual nature of Cloud Management’s music by remaining unfinished, evaporating into mumbly dub fumes. From here, it‘s only a small lurch into the thick muddy bayou of Unfinished Business, a two-sided tape released on Digital Sting. If it were up to me, this would be the final form: heavy music for heavy thinking, a hyperdense void of energy that remains rooted in place, brown and green, stoned but fully present.
It is Cloud Management, though, so this version will be tinkered with too, to produce yet another fertile layer that will fade and echo, yielding music that ventures further outwards by digging deeper into itself.
Any point is good to enter Cloud Management’s work, but Unfinished Business seems to be a high water mark, thick and deep, containing the multitudes that the group has been. You may encounter my bog body here, a small flame above my head, face stretched into permagrin.2
- Cloud Management – Unfinished Business, Tape, Digital Sting, 2025
I fondly remember attending an early gig in the grime of Astra Stube, being carried away in gritty loops built from stripped back electronic instrumentation and elaborate percussion. Motorik made from scrap metal and plastic parts from Düsseldorf’s seediest markets. ↩
Listen to Einstürzende Neubauten’s Isso Isso for strange stylistic proximity in the Bermuda triangle of Kraut and Dub and sinister German folklore. ↩
Wenn es Zeit und Stille gibt, arbeite ich an vielen Dingen zugleich. Ich gehe zwischen aufgestellten Leinwänden umher, einige beauftragt, einige aus freien Stücken begonnen, ich verteile Gedanken zwischen ihnen. Nach einer gewissen Zeit sind sie alle verunreinigt, Spuren der einen auf der anderen, Aspekte der gleichen Idee verteilt auf allen. Diese Verunreinigung wird für ihre Empfängerinnen immer unsichtbar bleiben, die Übersicht und Einsicht in die Schnittmengen der Arbeit wird ihnen fehlen.
Ich glaube, die Form meiner Gedanken macht diese Art zu arbeiten notwendig. Ich bin unfähig an irgendetwas zu arbeiten, meine einzige Hoffnung ist es, jede neue Aufgabe zu einem Teil der fortlaufenden Arbeit zu machen, die orthogonal zu allen Aufgaben verläuft. Das ist weder schlau noch dumm, es ist meine einzige Hoffnung.
Zum Ende mündet das Buch in einen Fluss, darin lässt es seine Geschichte hinter sich und trägt uns fort in eine fahle, kühle Welt. Hier ist es kaum noch vorhanden, und doch fließt es weiter, beiläufig, gelöst von der Welt, die in ihm beschrieben ist. In einem halben Schlaf folgen wir den Strahlen der sinkenden Sonne auf dieser Seite, auf diesen Seiten des Horizonts. Ganz leicht und fern ist die Stimmung der endenden Geschichte, ist ist eins mit unserer. Ein Schweben, eine dekomprimierende, entweichende Luft, die der Atmosphäre entgegen strömt. Wir sind in ihr gelöst, kaum hier und kaum dort, dann ist es vorbei.
April
In dem Buch ist die Geschichte aufgeschrieben, der Text als eine große Zahl kleiner Zeichen auf Papier gedruckt, zusammengebunden zu einem Block, der geöffnet werden kann. Das Buch ist ein Datenträger, ein durch seine Funktion klar definiertes Objekt. Zugleich ist seine Form variabel und liegt in den Händen der Schreibenden. Nicht ganz allein; sie wird auch bestimmt von Grafikerinnen und anderen Professionellen einer alten Industrie. Die Form des Buchobjekts und die Formen der Zeichen und das Format und die Größe der Seiten und das Gewicht des Papiers und die Pappe des Umschlags und was darauf auf welche Weise gedruckt oder hineingeprägt ist, das ist nicht Teil des Texts, aber der Text stellt den Raum für diese Dinge bereit. Ihre genaue Ausgestaltung dient nicht dem zentralen Zweck, aber sie müssen vorhanden sein und sie formen das Lesen, das Herstellen der Geschichte, das Decodieren und Interpretieren der Informationen. Es ist ein Raum, den wir betreten, ein Teil des Werkes, mit dem Werk laminierter Kontext. Dieser Raum ist keiner Verwertung unterworfen, er ist Bedeutungsmehrwert, ein Objekt der Ästhetik, eine Skulptur. Am besten sind die Autorinnen, die das Buch so erkennen und es formen: Die ihren Text zu einer Welt machen, und das Buch zu einem Objekt aus jener Welt, das in unsere gefallen ist.
Wir fahren durch Feldwege bis wir auf einem Platz mit hellgrauem Kies zum stehen kommen. Ich parke den Fiat. Es geht durch zwei weiße Tore, beide unverriegelt, entlang eines Laubengangs. Links frisch gestrichene Holztüren, rechts der wasserlose Pool. Auf der Terasse spritzen mausgroße Eidechsen davon und der Himmel dehnt sich aus bis zum fernen See. Zwei Windungen der steinernen Treppe. Oben passt ein Schlüssel. Die Bediensteten sind vor Stunden gegangen, ringsherum ist auf die nächsten zwei Kilometer kein Mensch. Wir öffnen alle Fenster, alles gehört uns auf der einsamen Insel in der Zeit.
Auf einen Cappucino bei Charles Schumann: Was man noch so machen konnte, in jenen verteufelten Jahren, sich erinnern an eine der abgelegten Seiten. Hier lebt das unzerstörbar herzogische, herzogliche, the eternal oaky swag of absolutely everyone, soothing even in its least tasteful iteration. Characters offering resistance by being present, by signalling an interest in being alive, remaining a participant in the grand revolving universe of all matter. Natürlich Arschgeigen, alle, aber besser ihr als die Menschen dieses Jahrhunderts.
März
Today, the garden of Serralves smelled of wet flowers. Its lines of sight still in misty miegakure. But I found the sun to be alive, playful between shrubs.
Das unbemalte Interieur einer Kathedrale im Norden Europas, stark and surfaceless in its volumetric presence. Das Weiß, das Licht, diese gekrümmten Vektoren und die Räume und Gedanken, in die sie fallen – sie sind eine Welt entfernt von Gewicht und Sättigung südeuropäischer Kirchen. Dieser Ort ist seine Bedeutung, the Kami is the River. Nichts trägt ein Zeichen, alles ist das Bezeichnete daselbst, Bedeutung aufgewunden im Subjekt. Im katholischen Italien muss sich die Vorstellungskraft Bahn brechen, die Zeichen überlagern ihre Träger, alles sind Geschichten, und die Menschen leben in ihnen.
Der Himmel über dem fernen Norden ist ohne Makel, ein Idealgradient in Grün, Türkis und Schwefel. Eine grafische, metaphysische Membran oder eine Schicht, die auf wundersame Weise wenige Milimeter unter den eigentlichen, astronomischen Himmel anodisiert wurde. Kein Motor, der irgendetwas altes verbrennt stört die Ruhe. In den Foyers der Ålandsbanken stehen niedrige Sitzmöbel aus Birkenholz um Gruppen von weißen Pendelleuchten. Es ist eine Abwesenheit des Wahnsinns in den Straßen, und der Geruch von Holz, überall verbaut zur Erdung aller Dinge, ein intuitives, erstes Material.