electricgecko

Juli

Summer Shinobi, silently moving from shadow to shadowplane. The intense desire to be removed from the laser beam, to not be invested in anything that is going on. Being invested in things in the dark instead, things that very much do not go on. Also in der Gegenwart leben, Schritt halten mit den neuen Objekten, die das Denken verformen und den neu in die weiterhin wächserne Kultur eingeprägten Stilen. Die Bereitschaft aufrecht erhalten, das als wichtig und relevant zu betrachten, es nicht abzutun, die Augen und den Geist weiter aufgerissen halten.

Rather: attune yourself to slower, more permanent strata of the cultural parallax, become an essentialist, trace ancient cycles and lines of questioning. Not to be the first to understand, but the latest to digest and process, to arrive at a way of rephrasing the question, at another perspective, and a new continuum without answer. Heavy and unwieldy art, optional world infrastructures, things that are of little interest unless looked at and dealt with for long periods of time. Schwere Räume.

Im Ganzen wende ich mich gegen Effizienz, richtiger: Gegen Ökonomie, noch richtiger: Gegen die Unterwerfung von absolut allem unter die Kriterien der Ökonomie. Das heißt nicht, dass die Dinge und Projekte verzögert, unkonzentriert und auf Umwegen vorangebracht werden sollten, im Gegenteil: Es ist wichtig, kompakt zu denken und konzentriert zu realisieren – heute gedacht/morgen fertig – nicht zur Herstellung eines wie auch immer gearteten Mehrwertes, sondern um Tightness zu wahren, eine Unmittelbarkeit, Rohheit, Direktheit, die für alle Dinge des Lebens (Arbeit, Kunst, Nachdenken, Aussagen treffen) die Qualität und Integrität sichernde Eigenschaft ist.

Was dabei als Nebeneffekt gewonnen werden mag, an Zeit und Geld und Arbeit und Material, gehört umgehend in den großen Gesamtprozess rücküberführt, verbraucht und angezündet für die nächste Aktion, als Freiraum deklariert und keinesfalls aufgehoben und eingelagert, den fürchterlichsten Dämonen zum Fraß vorgeworfen: der Absicherung, Bestandswahrung, Langeweile. Redeploy the gains of efficiency!

Lesen, Text schreiben, Code schreiben im steten Wechsel, ein eigener Weltzustand. Einem Strang folgen, bis er sich löst und endet, dieses Ende dann verweben mit dem Ende an anderer Stelle. Alles gleich schwer. Das Ergebnis ist ein Text, ein Hypertext, eine Art Skulptur wie elektronische Musik eine Skulptur ist, die aus der Ferne gut aussieht und sich bei näherer Betrachtung als ein in sich selbst verknotetes Objekt erweist. Nicht gut, spezifisch.

Juni

Ich sah zwei junge Menschen auf einem geräuschlosen Roller, einer trug ein weites, weißes Hemd und einen Helm, zu groß für seinen schmalen, blonden Kopf. Der andere saß dahinter, die schlanken Arme um die Brust geschlungen, den behelmten Kopf an den Rücken gelehnt. Der Roller überquerte die Kreuzung, die Liebe dicht hinter ihnen. Ihr Sommer soll niemals enden.

Diese Stadt ist ein Trick, es ist nicht der vorgesehene Weg, eine versteckte Passage zwischen Brandmauer und Hinterhof. Die architektonische und psychologische Porösität: Überall findet sich ein Durchgang, solange man nicht auf Plane Wege angewiesen ist. Das Gefühl, hier mit etwas durchzukommen, mit dem man nicht durchkommen sollte.

Asthetische Erfahrung als soziale und psychologische Technologie für den Umgang mit zukünftigen Kontingenzen.

Mai

Die Flachheit, die Weite, die Leere, die Egalheit von allem. Frei von den Interessen der Außenwelt. Zunehmend kann man nur außerhalb des Laserstrahls der Aufmerksamkeit leben. Hohes Gemäuer, alte Wände, all der Raum, schwalbenumtoster Turm, Frankreich muss bis Polen reichen.

März

Das Neubautenjahr 2024: Böcklin, Toteninsel, Alte Nationalgalerie. Letzter Tag des Quartals, die Neubauten und ihr Berlin, die Kulmination des Prozesses des vergangenen Jahres, Höhepunkt und Ernüchterung, das Genie aufgelöst im Sprudelwasser der Zeit, die Oberflächen verkratzt, die Essenz verschüttet, glimmend, noch hell.

The whole universe is wobbly – Die Neubauten auf einer kleinen Bühne im Schrebergarten ihrer Arbeit. Blixa describing the orgiastic murder of gods.

Februar

Ich treffe Grace im Hangar Biocca, unter Anselm Kiefer’s monumentalem Ararat (2004). Auf ihre Bitte, etwas in ihr Sketchbook zu zeichnen, reagiere ich mit einer groben, schwarzen, lauten, dichten Skizze des Raumes. Sie filmt meine Hände. Wir sprechen über die Flucht, wann und warum. Meine Zeichnung wird Mailand mit ihr verlassen und eines Tages in einem Regal in einer Wohnung in einer Stadt in der Welt sein, ein Splitter. Fluxus ist schön, ich bin ihr dankbar.

A few minutes later, Ein seltener Vogel (Ararat!) plays in my mind, filling the hangar with intensity and desire and my heart is full. The coda of my life: a desire for monumental intensity, heaviness, harsh, abrasive surfaces, the rare thing strong enough to penetrate and stir me. This is my desire: Brutality in service of warmth. Seit Beginn dieses Planeten hat sich der Himmel niemals wiederholt

  1. Kether
  2. Tiffereth
  3. Yesod
  4. Malkut
  5. Binah
  6. Geburah
  7. Hod
  8. Chochmah
  9. Chessed
  10. Netzach

Eternity or victory.

Dezember

Der Gast des Sanatoriums strebt nicht nach Heilung. Er ist auch kein Tourist, auf der Suche nach Eindruck. Er ist ein Reisender, hier, um in seinem Leben Inne zu halten. Sein Platz ist auf der hölzernen Veranda, den Blick durch die unspezifisch heilende Luft den Bergen entgegen gerichtet. Sein Zustand ist die aktive Ruhe vor der Fortsetzung der unbestimmten Reise in unbestimmte Richtung.

Wenn ich an 2023 denken werde, werden da das Meer und die Berge sein. Meine psychologische Versessenheit auf das Räumliche ist unverändert, aber es sind zunehmend natürliche Umgebungen, weniger kultürliche. Landschaft, nicht Architektur. In den Bergen: Hänge aus zermahlenem Obsidian, eine Alp, deren scharfe Zeichnung kilometerweit durch das Tal erkennbar ist. Ein hölzener Pfad führt durch die Wetlands bei Nozawa. Nach dem Abstieg: Das Dorf der verlorenen Skispringer, mit einer Weltraumstation aus Glas und Holz. Am Meer: diese Farbe, die der Himmel nur über dem Meer in der Bucht von Kamakura annimmt. Der Atlantik und seine Felsenufer als beständiger Orientierungspunkt in meinem Leben. Ruhe und Licht auf der Insel, auf der nach Sonnenuntergang niemand lebt, nur wir, gebadet und hungrig.

Das Jahr eine Fortsetzung der Versuche und Reisen des vergangenen, tiefer in unbekanntes Territorium. Restauration, Maintenance, inne halten. Kleidung tragen, die mehr als eine Richtung zulässt, in der ich mir das Neue vorstellen kann. Ich hatte Interesse am Grau des Himmels, dem Grau der Felsen und dem Grau der Meere. The Big Chill: An einem neuen Ort haben wir für eine kurze Weile wieder gemeinsam gelebt. Wir sind nur hier wegen einander, und vielleicht war das hier schon immer unsere Zukunft.

In defense of forgetting: Perhaps when we forfeit these traces to the erosion of time, whatever information is left will be precisely what we were meant to remember. Ich bin weiterhin nicht daran interessiert, Optionen offen zu halten. Vielleicht fange ich an, sie vorher zu betrachten. Musik aus dem Jahr 2023.

Winter

  • Topdown Dialectic – A4 (2013)
  • Cadency – Crack & Collapse
  • Special Interest – Street Pulse Beat
  • Matthew Stone – How do you Feel
  • Autechre – VI Scose Poise
  • Quasimoto – Basic Instinct
  • Vril – Animist
  • Tzusing – 孝忍狠 (Filial Endure Ruthless)
  • Larry Heard – Missing you
  • 9MS – Ada
  • Runden – Mikado
  • Samuel Kerridge – Membranous Labyrinth

Frühling

  • Brutalismus 3000 – Die Liebe kommt nicht aus Berlin
  • Dimitris Petsetakis – Clearance (Part II)
  • Somewhen – Kilo
  • Chris Carter – Electrodub 2
  • Abwärts – Computerstaat
  • KwolleM – West Ham
  • Queens of the Stone Age – No one knows
  • Basic Channel – Phylyps Trak II/II
  • Ital Tek – Darkening
  • Ben Kaczor – Tohatsu (Orion Remix)
  • Mieko Suzuki – Taboo 禁忌
  • Einstürzende Neubauten – Everything will be Fine

Sommer

  • Flying Lotus – Golden Diva
  • Ben Kaczor – Katamaran
  • Ryo Fukui – Early Summer
  • Aphex Twin – Blackbox Life Recorder 21F
  • Ryoji Ikeda – Ultratronics 05
  • Lee Gamble – She’s not
  • Saccades – New Star Line
  • Head High – Break Away
  • Kim Petras – Treat Me Like A Slut (Lehmann &. KH38 Remix)
  • ASA – Modo II
  • Einstürzende Neubauten – Isso Isso

Herbst

  • Jesus and the Mary Chain – The Living End
  • Ben Kaczor – Tranquility
  • Cloud Management – PST
  • Shed – Up the Hills
  • Lawrence – Aestivation
  • Mieko Suzuki – Catastrophe 凶
  • Il Quadro di Troisi – Non ricordi (Front de Cadeaux Remix)
  • Saccades – Neighbour’s Pool
  • Alva Noto – HYbr:ID Ectopia Elastic 2
  • Einstürzende Neubauten – The Pit of Language
  • David Bowie – Modern Love

Winter

  • Alva Noto – HYbr:ID Ectopia Field 1
  • Einstürzende Neubauten – Ist Ist
  • Alva Noto – Uni Sub (Fatima Al Qadiri Remix)
  • The Cure – A Forest (Live, 1992)
  • Mall Grab – Menace II Society
  • Tocotronic – Mein Ruin
  • Tempo – Kalt wie Eis
  • Saccades – Flowing Fades
  • Einstürzende Neubauten – Die Explosion im Festspielhaus
  • Purelink – Spirit & Sport
  • DJ Boring – Surash Jazz (Boring Dub)

Sets

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