electricgecko

Juli

Summer Shinobi, silently moving from shadow to shadowplane. The intense desire to be removed from the laser beam, to not be invested in anything that is going on. Being invested in things in the dark instead, things that very much do not go on. Also in der Gegenwart leben, Schritt halten mit den neuen Objekten, die das Denken verformen und den neu in die weiterhin wächserne Kultur eingeprägten Stilen. Die Bereitschaft aufrecht erhalten, das als wichtig und relevant zu betrachten, es nicht abzutun, die Augen und den Geist weiter aufgerissen halten.

Rather: attune yourself to slower, more permanent strata of the cultural parallax, become an essentialist, trace ancient cycles and lines of questioning. Not to be the first to understand, but the latest to digest and process, to arrive at a way of rephrasing the question, at another perspective, and a new continuum without answer. Heavy and unwieldy art, optional world infrastructures, things that are of little interest unless looked at and dealt with for long periods of time. Schwere Räume.

Im Ganzen wende ich mich gegen Effizienz, richtiger: Gegen Ökonomie, noch richtiger: Gegen die Unterwerfung von absolut allem unter die Kriterien der Ökonomie. Das heißt nicht, dass die Dinge und Projekte verzögert, unkonzentriert und auf Umwegen vorangebracht werden sollten, im Gegenteil: Es ist wichtig, kompakt zu denken und konzentriert zu realisieren – heute gedacht/morgen fertig – nicht zur Herstellung eines wie auch immer gearteten Mehrwertes, sondern um Tightness zu wahren, eine Unmittelbarkeit, Rohheit, Direktheit, die für alle Dinge des Lebens (Arbeit, Kunst, Nachdenken, Aussagen treffen) die Qualität und Integrität sichernde Eigenschaft ist.

Was dabei als Nebeneffekt gewonnen werden mag, an Zeit und Geld und Arbeit und Material, gehört umgehend in den großen Gesamtprozess rücküberführt, verbraucht und angezündet für die nächste Aktion, als Freiraum deklariert und keinesfalls aufgehoben und eingelagert, den fürchterlichsten Dämonen zum Fraß vorgeworfen: der Absicherung, Bestandswahrung, Langeweile. Redeploy the gains of efficiency!

Wenn mein Schreiben für diese Publikation zum Erliegen kommt, dann hat sich etwas verändert. Ich verliere dann das Interesse daran, wie Text hier erscheint, wie das Objekt Website aussieht und wie es sich verhält. Das ist regelmäßig vorgekommen, acht Mal seit 2004, seit zwanzig Jahren. Zuletzt irgendwann im verlorenen Ende des vergangenen Jahres, in der Nacht am Schreibtisch, mit Kopfhörern dem letzten Mond gegenüber.

Ich habe für diese achte Version nicht nur eine neue Form der Gestaltung gesucht, sondern auch eine neue Form von Text und Veröffentlichung. Ich habe sie in meinen Jahresbänden gefunden, Dateien in Plaintext, in denen sich vieles in meinem Leben vollzieht, bis sie im Verlauf eines Jahres großen Umfang erlangen und beiseite gelegt werden. Diese Version von electricgecko.de veröffentlicht aus diesen Dateien in rascherer Folge als zuvor, unvollständig, redigiert und direkt. Momentum und Textform sollten sich der Idee eines Blogs nähern, wie wir sie in den ersten Jahren dieses Jahrtausends gemeinsam hatten. Darstellung und Ausrichtung folgt internen Logiken, ohne weitere Erklärung.

(Wie manches in meinem Leben ist das Repository nun ein Are.na-Channel, dynamischer und anschlussfähiger. Mir gefällt wie sein Abbild hier nun aussieht: Eine Aufschichtung von brauchbarem Material, eine Umgebung aus Texten und Bildern.)

Das ist: Eine Bestätigung von Text als Form meines Denkens. Bestätigung von Text als direkter Text, hermetischer Text, englischer Text, deutscher Text, als meine eigenartige sachliche Poesie. Parole und Autosuggestion. Schreiben als notwendige Markierung dessen, was eine Rolle spielt. Besitznahme der eigenen Arbeit. Auseinandersetzung, hier und jetzt schreiben. Diese Website ist ein psychologisches zu Hause, einer der dauerhaftesten Orte meines Lebens. electricgecko, Texte.

Lesen, Text schreiben, Code schreiben im steten Wechsel, ein eigener Weltzustand. Einem Strang folgen, bis er sich löst und endet, dieses Ende dann verweben mit dem Ende an anderer Stelle. Alles gleich schwer. Das Ergebnis ist ein Text, ein Hypertext, eine Art Skulptur wie elektronische Musik eine Skulptur ist, die aus der Ferne gut aussieht und sich bei näherer Betrachtung als ein in sich selbst verknotetes Objekt erweist. Nicht gut, spezifisch.

My writing has to continue, when passing through phases of little input, or non-textual kinds of inputs. It has to find its form and its presence and a way into the world, as fragments and slivers, piercing fragile skin here or far away. In order for writing to happen, reading must happen.

Schreiben heißt veröffentlichen, zuerst vor sich selbst. Das in einem Befindliche, die Wahrnehmungen und Gedanken treten dem Schreiber im Geschriebenen offen sichtbar, klar fixiert gegenüber, erst dort kann er die Worte, die bisher nur in ihm waren, als gedachte oder gehörte, auch wirklich SEHEN.

Rainald Goetz, Leben und Schreiben (2012) in: wrong, 49. Suhrkamp, 2024.

Two preview singles from one of my all-time favorite dacing with tears in my eyes-acts. TR/ST’s music gets more polished with every release, a frequent development for many acts, which is regrettable. While the beautiful bones and Robert Alfons‘ incredible voice are all still there – but the existential rawness of earlier releases has been sanded down. Still, awesome music for nights lost on the dancefloor or lost at the desk.

Sitting with a new TR/ST record called Performance, and Robert Alfons‘ back catalogue. Still affected by the easy theatric darkness, so beautiful and forlorn, and forever intertwined with a time, a vibe in my life. A wistful summer spent between cities, memories of silent fast trains at night, hurling me across senseless shadowlands. The memories loom like towering unreachable cityscapes, afar and mythical, but still visible. My life a curved line through the shadowlands of contingencies, the roads not taken, refuges for nights like these.