electricgecko

April

Do something unique only you and nobody else in the world can do. Don’t call it art.

Januar

Er hätte jetzt gern noch einmal böse aufgelacht, kriegte aber kein Bein des Bösen auf den Boden mehr. […] Für den Fall einer etwaigen nächsten Hölle hier muss und werde ich, so der Höllor, mein Hirn vorher und fristgerecht zum Trocknen bringen, denn so, wie diesmal, ist es mir zu nass gewesen.

Dezember

Es bedeutet keinen Unterschied, ein bestimmtes Alter erreicht zu haben. Keine gestiegene Reflektionsfähigkeit oder größere Klugheit. Der Unterschied ist vielleicht, sicherer zu wissen, was man gelernt hat. Es bedeutet: Ruhig auf subjektive Wahrheit bauen. Niederschreiben. Dem Momentum folgen, in der Arbeit und in allem.

Es ist richtig, grobe Werkzeuge zu verwenden. Ideen nicht auszuarbeiten, sondern sie in einem rohen, unverzierten Zustand zu belassen. Schönheit nicht in der Ausarbeitung finden, sondern in Energie und Krassheit. Wach bleiben. An allem zerren.

Im Mission District (wo ich meinen Pullover fast verlor), in Porto, im Winter, auf dem Dach des Standard in Downtown LA, den Platz der Santa Maria Novella in Florenz betretend, verschwitzt im Sonnenaufgang, in Hamburgs obersten Stockwerk, über Zürich.

Intensität ist für mich immernoch [sic] der einzige akzeptable Wert. Eben weil alle anderen Werte Betrug sind. […] Stahl auf die Finger hauen, heiser zusammenbrechend schreien. Oder, pathosfrei und noch richtiger: Strip it, boost it. Musik aus dem Jahr 2012.

Winter

  • Adam Marshall – Chord Tracking (Remix MS)
  • Onra – One for the Wu (alternate Version with ODB)
  • Andy Stott – Night Jewel
  • Claro Intelecto – New Dawn
  • G.H. – Earth
  • Nosaj Thing – Light #1 (Take Remix)
  • Hyetal – Beach Scene
  • Hate – Darkcore
  • Scuba – July
  • Smallpeople – Kind of Green

Frühling

  • CFCF – Arctic
  • Das EFX – Mic Checka
  • John Roberts – Crushing Shells
  • Claro Intelecto – Reformed
  • Pachanga Boys – Time
  • Army of God – Salvation (Spaventi d’Azzurro Remake)
  • Einstürzende Neubauten – Meyou & Youme
  • Oskar Offermann – Drive me Home please
  • The Rolling Stones – Jumping Jack Flash
  • DMX Krew – East Side Boogie
  • Palisade – 18:30
  • Einstürzende Neubauten – Selbstportrait mit Kater

Sommer

  • The Hundreds in the Hands – Keep it Low (Andy Stott Remix)
  • The Sight Below – Life’s Fading Light (Pantha du Prince Remix)
  • Chet Faker – No Diggity
  • Scuba – Never
  • NZCA/Lines – Nazca
  • Quasimoto – Broad Factor
  • T. Keeler & Capablanca – Acido (Name in Lights RMX)
  • Ital Tek – East District
  • The Dharma – Plastic Doll (Instrumental Version)
  • JJ Doom – Guv’nor
  • Todd Terje – Inspector Norse

Herbst

  • Einstürzende Neubauten – Ich gehe jetzt
  • Studio – Life’s A Beach! (Todd Terje Beach House Mix)
  • Yør – Rushed
  • Steffi – Schraper
  • Jan Jelinek – They, Them
  • Fort Romeau – Kingdoms
  • Andy Stott – Luxury Problems
  • Reverso 68 – Piece Together (Todd Terje Spinning Star Remix)
  • Hate – Pretty Boys Don’t Survive Up North
  • Beacon – Feeling’s Gone (Fort Romeau’s Shibuya Edit)
  • Joy Division – Transmission (1980 Martin Hannett Session)
  • Andy Stott – Sleepless

Winter

  • Covenant – Void
  • Kreidler – Deadwringer
  • Einstürzende Neubauten – Redukt
  • Andy Stott – Edyocat
  • alva noto – uni rec
  • The Soft Moon – Zeros
  • Redshape – Kung Fu
  • K.Flay & Michna – LA Again
  • Jane – Slipping Away
  • The Soft Moon – Lost Years
  • Bauhaus – Dancing
  • Method Man & Raekwon — Meth vs. Chef

Es gibt eine Spotify-Playlist, der einige der besten Tracks fehlen.

Sets

It is as black as Malevich’s square / The cold furnace in which we stare / A high pitch on a future scale / It is a starless winter night’s tale / It suits you well

September

Die Hände nicht still halten. Immerzu entwerfen, formulieren und bauen. Nach einer eigenen Sprache suchen. Das mit den Mitteln tun, die zur Verfügung stehen. Seit Jahren nicht aufhören, anzukämpfen. Gegen die Langsamkeit, gegen die Dummheit, gegen den einfachen Weg. Manisch bleiben. In den guten Momenten tatsächlich eine Aussage treffen, die stehen bleibt, auch wenn wir schon weiter sind.

Martins Sova Magazine ist eine der Publikationen, die definieren, wovon wir sprechen, wenn von uns die Rede ist. Nicht, weil es inhaltlich ganz besonders zutreffend wäre. Sondern weil seine Produktionsbedingungen und sein Material dem entsprechen, was wir uns noch nehmen können. Was auszusuchen ist, aus dem Fundus der schönen, nichtoptimierten Dinge. Arbeiten mit den Dingen, die nicht verzeichnet sind.

Wir hatten das Vergnügen, das Plakat für die aktuelle, vierte Ausgabe – Appeal – zu gestalten. Das handlackierte Ergebnis gibt es hier zu kaufen. Am Freitag feiern wir das Release der neuen Ausgabe im Magazin in der Neustadt. Kommt dazu und sagt Hallo.

August

Es ist eine solche Wohltat, mit Unbekanntem konfrontiert zu werden, mit einem Hinweis, einer Information, die eine andere Antwort vorsieht als das ewige: ja, ich weiß. — Rainald Goetz, Klage, 321

Juli

Alles was es braucht, um ein Setting auszufüllen, ist eine Parole. Mehrere Worte, die sich mit wachsender Intensität erst sagen dann rufen und schreien lassen. Nicht einmal phonetisch gut oder rhythmisch. Sondern in erste Linie spannend und referenzreich, ohne eindeutige Aussage. Außerhalb ihres Kontextes verliert die Parole ihre Wirkung. Sie hat keinen Moment, sie ist der Prozess. A phoneline, a laptop and a box of tangerines.

April

Ich bin in einer Welt aufgewachsen, deren populäre Kultur wesentlich durch die USA geprägt war. Was neu und relevant war, entschied Amerika (sic), also der Mainstream der nordamerikanischen Unterhaltungsindustrie. Diese Welt gibt es schon seit längerer Zeit nicht mehr; was in den schönen Künsten passiert, passiert in Europa.

Dennoch ist und bleibt jede Reise nach Amerika eine Verheißung. Eine leere Verheißung eines weniger gebundenen Lebens, eine leere Verheißung befriedigenderen Konsums, die Verheißung von Weite und Schönheit.

Ich reise am Mittwoch für einige Tage nach San Francisco und Los Angeles, um eine der Besten zu besuchen. Um besseres Koffein zu trinken, um zu arbeiten, nicht um Urlaub zu machen, um das Leben zu leben. Um den Pazifik zu sehen. Vielleicht kaufe ich mir Schuhe von Poell, aber wahrscheinlich nicht. Ich reise, warum ich immer reise: für die Blicke, für die Orte, für den Krach der Straßenbahn, für die Transition, für den State of Flux.

Nachtrag: Es gibt eine Playlist für die Reise, S—F, der bei Spotify ein Track fehlt: Claro Intelecto – It’s getting Late.

Das einzige, was mich noch in meinem künstlerischen Schaffen tröstet, sind die folgenden Fragen, die die Millizionäre auf der Straße immer öfter stellen: Wofür ich das fotografiere, „was denn daran schön wäre“.

Februar

Context is everything — therefore, it needs to be left out.

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