electricgecko

Oktober

Gute Webprojekte funktionieren, wenn sie hochwertige Dinge nach einem einfachen Prinzip kombinieren. Jedenfalls im Sinne einer minimalistisch-funktionalen Herangehensweise, zu der es selbstverständlich keine brauchbare Alternative gibt. Insofern hat das Web mal wieder viel mit der Küche gemeinsam. Bevor ich mich in allzu naheliegenden Analogietreppenhäusern versteige, rasch das Wichtige.

Many Many ist so ein simples Ding: Jake Dow-Smith (of Triangle Triangle Fame) hat zwanzig sehr gute Fotografinnen und Fotografen eingeladen, eine fortlaufende Ausstellung im Web zu kuratieren. Gestaltung und Umsetzung (Tumblr) sind simpel, mit der genau richtigen Menge guter Details. Etwa dem wunderbaren Passpartouteffekt beim Scrollen. Dazu sind die Inhalte auf konstant hohem Niveau — was nicht weiter verwundert, bei der Auswahl großartiger Editoren.

Dass Sarah mit von der Partie ist, ist eine zusätzliche Freude. Ihre Beiträge komplettieren den Strom zeitgenössischer, naher, emotionaler Fotografie. Unbedingt ansehen.

September

Dienstag Paranoia, Mittwoch Agonie. Ja, es stimmt, like a rich man’s child.

Miró

August

Sometimes, it’s just an Airport

Juli

Es ist erstaunlich, wie konsistent die Themen der Explore-Sektion bei Flickr, die Mengen an Fotos und Grafiken bei ffffound! (und artverwandten Visual-Bookmarking-Anwendungen) sind. In der uneingrenzbaren Masse aus – zweifelsohne großartigen – Portraits weiblicher Fotomodelle, Produktshots und Farbexplosionen nehmen sich andere Themen aus wie Fremdkörper. Dronen im Blumenbeet.

Stille, Abstraktion und Distanz müssen ohne emotionalen Reflex ihrer Betrachter auskommen. Ihnen fehlt der praktische Vorteil einer Bedeutung, sie sind auf Textur und Oberfläche reduziert. Um so mehr haben sie einen ausdauernden Blick und Auseinandersetzung verdient. Das gilt zum Beispiel für die Naturmotive der Serie Here · Ings – eine Art visuelle Field Recordings, die mit dem Untertitel A Sonic Geohistory als Bildband erschienen sind. Außerdem sehenswert: Larry Gottheims Kurzfilm Fog Line (1970), der sich Wiederholung und Stille in Bewegung mit anderen Mitteln nähert, sowie die Arbeiten des niederländischen Künstlers Bas Jan Ader1.

Meinen bescheidenen, andauernder Versuch, Texturen und repetetive Strukturen aufmerksam zu begegnen, dokumentiert das Flickr-Set Postmodernism.

Via datdatdat, deren/dessen minmalistische eigene Arbeiten zur Datenvisualisierung ebenfalls einige Blicke wert sind.


  1. Der allein für die tolle Website von Folkert Gorter (of But does it float Fame) Aufmerksamkeit verdient hat – auch wenn er bereits 1975 auf dem Ozean verschollen ist. 

Juni

Marco Polo

Und die Wärme purer Wille

Mai

Ich könnte erzählen, wie es in Stockholm war, vor zwei Wochen für eine Woche. Ich könnte auf wenige Fotos verweisen und dazu sagen, dass nicht viel von der Stadt und ihrem Licht in ihnen steckt. Ich könnte auch versuchen zu erklären, was es mit der stillen Freundlichkeit Stockholms auf sich hat, der Präsenz hochwertiger Dinge und der Wertschätzung hochwertiger Gefühle.

Besser sagen und mehr zeigen als Sarahs Bilder es tun, das könnte ich nicht.

There Are Ghosts

April

Arlanda

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