electricgecko

April

Entgegen meiner Gewohnheit werde ich in diesem Jahr zwei mal das Konferenzparkett betreten. In der nächsten Woche lädt die vom Familientreffen zum Festival samt Tagsthemenbeitrag angeschwollene re:publica alles und jeden nach Berlin. Menschen, die das Web vollschreiben, solche, die an Frameworks und Libraries bauen und auch einige, die seine Oberflächen bestimmen. Wie im letzten Jahr werde ich anwesend sein, mich über Gesichter zu den Pseudonymen freuen und ansonsten mal sehen, wie sich die Sache mit der Selbstreferenzialität entwickelt hat. Insgeheim hoffe ich auf ähnlich Brillantes wie den Beitrag von Peter Glaser im vergangenen Jahr.

Einige Wochen später warten dann Paris und die OFFF mit einem stärker visuell orientierten Programm auf Alex, Claudine, Fabian, mich und etwa zehntausend andere. Neben der Woche in Paris an sich freue ich mich besonders auf zwei meiner Helden (Non Format) und die Gang von Universal Everything.

Für beide Veranstaltungen gilt selbstverständlich auf allen Fluren und Panels die alte Konferenzetikette des gegenseitigen Heey, bistdunicht?/Jawhoacoolfreutmich! Ich freu‘ mich schon jetzt auf High Fives und geteilte Club Mate.

März

Die eigene Lieblingswebapplikation ist kein Thema für das man auf Partys zwischen Hamburg und München mit Sondersexynesspunkten rechnen darf. Aber da das hier glücklicherweise immer noch keine Party ist, sondern ein karges Schreibzimmer, setze ich mich kurz damit auseinander. Die Kurve zum alten Popkulturgestöhne bekomme ich dann bestimmt gen Ende des Textes wieder. Also.

In den vergangenen zwei Jahren war Dopplr meine liebste Applikation — weil sie so eine schöne Oberfläche hat und einen angenehmen mittleren Grad der Sinnhaftigkeit aufweist. In diesem Jahr hat ihr Soundcloud vollends den Rang abgelaufen. Ausnahmsweise nicht aus formalen Gründen, sondern weil Soundcloud den Umgang und Zugang zu Musik signifikant verändert.

Das hat zum einen mit der Mechanik der Plattform zu tun. Soundcloud ist kein Ort der Selbstrepräsentation für Künstler und Labels (wie es damals MySpace war), jedenfalls sofern sie über die Musik und ihre Diskussion hinausreicht. Die wichtigsten visuellen Elemente der Seite sind folgerichtig die überdimensionierten Waveforms aller Tracks und Soundfiles. Das hier ist zum anhören, nicht zum ansehen.

Die Freude an Soundcloud liegt darum auch nicht in der Bedienung, sondern im konstanten Strom wunderbarer Musik, die jeden Tag im Dashboard auftaucht — vorausgesetzt man folgt einigen geeigneten (~ geschmackssicheren) Mitgliedern. Dank des Following-Prinzips handelt es sich dabei nicht nur um Uploads, sondern auch um eine Menge Favourites und Kommentare. Diese starke Gewichtung persönlicher Vorlieben ist eine schöne Sache und eine wohltuende Alternative zur Abhängigkeit vom Most-Popular-Unsinn, wie er sonst nahezu überall Usus ist. I’m looking your way, Flickr, Tumblr and YouTube.

Um das alles zu belegen und zumindest ein Quäntchen Nutzerwert in diesen Text zu schummeln: flugs einige Schönheiten aus der Cloud:

  • Rave Club Köln, 1989 (Link)
    Ein House/HipHop/Detroit-Set von Claus Bachor aus dem Rave Club in Köln von 1989, aka der Zeit als Subkultur noch ein Singular war. Bei Weitem nicht nur aus archivarischen Gründen interessant.
  • Ja, Panik — Paris (Link)
    Zu Ja, Panik, der wichtigsten Gitarrenband der letzten zwei Jahre, muss man nichts mehr sagen. Ihr Hans-Unstern-Cover Paris gab es zuerst bei Soundcloud (inzwischen auch als 7″ bei Hanseplatte).
  • Jose James — Blackmagic (Joy Orbison Recreation) (Link)
    Joy Orbison ist all over the place, nach wie vor. Und eben auch bei Soundcloud. Unbedingt mit Kopfhörern hören, ohne die ganz tiefen Basslines ist es nur der halbe Spaß.
  • Pantha du Prince — Stick to my Side (Four Tet Version) (Link)
    Wenn der Urheber der einen besten Platte des halben Jahres (Kieran Hebden/Four Tet) einen der besten Tracks der anderen besten Platte des halben Jahres (Black Noise) remixed, kann das nur funktionieren. Tut es auch.
  • Move D (Link)
    Das Soundcloud-Profil von Move D ist mehr als sein großer Name. Sondern eine kleine Sammlung sehr guter Sets des letzten Jahres.
  • Christian Löffler — A Hundred Lights (Link)
    Christians Name gehört auf jede gute Setlist; zum Beispiel in Form dieses wunderbaren Tracks. Auf seinem Soundcloud-Profil gibt es außerdem seine letzten beiden EPs (Heights und Raise) vollständig zu hören. Außerdem lohnenswert: Der Blick in seine Faves.

Für ergänzende Hinweise und haltlose Kritik zu und an dieser Liste bin ich euch jetzt schon dankbar. Mehr Solches und ganz Anderes gibt es übrigens bei meinen Favourites. Zu meinen bescheidenen eigenen Musiksachen (wie das Rainfall-Tape und hoffentlich bald noch mehr) bitte hier entlang: soundcloud.com/electricgecko.

Dezember

Eine der drei besten Dinge, die man mit Zeitgenossen anstellen kann: einige davon in einem hinreichend großen Raum versammeln, Kaffee und Wlan bereitstellen, anschließend gemeinsam Nachdenken. Im Idealfall über Relevantes. Eine Veranstaltung genau dieser Sorte steht im Januar in Berlin an. Sie heißt etwas sperrig und will auch so sein: Jean Luc und die Singularität vorm Falschen Fenster.

Dabei handelt sich um einen dreitägigen, öffentlichen Think Tank, der sich mit den Implikationen des Web auf Leben, Arbeiten, Liebe und Politik auseinandersetzt. Die Orgawave ist ein spannender und dynamischer Ort — und angemessenerweise das einzige Planungsdokument. Teilnehmen werden unter anderem Markus Albers, Jan-Michael Kühn und Nilz Bokelberg. Eine Liste der Denkerinnen und Denker gibt es hier.

Jean Luc

Hinter dem Projekt stecken die Macher des Atoms & Bits Festivals, in Person Sebastian Sooth, Martina Pickhardt und Martin Schmidt — letzterer als Kurator und DJ in Personalunion.

Ich wurde freundlicherweise eingeladen, Visuelles beizusteuern, nämlich die Wortmarke und einige beschriftete Dinge, die jetzt in Berlin überall herumliegen oder an Wänden kleben. Zu Jean Luc komme ich natürlich auch.

Jean Luc und die Singularität vorm falschen Fenster. Offener Think Tank vom
8. – 10. Januar 2010 im HAU1, Berlin.

Nichts besseres als ein gutes Magazin und Ingwertee, wenn Schnee auf den Fensterbrettern liegt, schon klar. Aber manchmal ist der Motto halt fern, und was der Bahnhofskiosk hergibt (Monocle, Spex, Mark) ist ausgelesen. Dann bleibt das Web und die Contentflut. Zwei in Form und Inhalt überzeugende Publikationen, für das Notebook auf dem Sofa.

Erstens: Inventory Magazine. Dabei handelt es sich ein wenig um die Magazin gewordene Flickr-Gruppe What’s in your Bag, oder um SVPPLY auf hochwertigem Papier. Eine Abhandlung über Produkte, ihren Herstellungsprozess und ihre Geschichten. Ein wenig Fantastic Man, ein wenig Manufactum, aber ohne Dünkel und nur zur Unterhaltung. Es gibt eine Online-Ausgabe.

Zweitens: The Hymn for the Cigarettes. Das Fotoblog von Annette Pehrsson tut, was Fotoblogs eben tun. Es dokumentiert ein Leben, in diesem Fall auf wunderbare Weise. Nah, kalt zuweilen und voller analoger Low-fi-Schönheit. Wie nennt Emilie Björk diesen Stil? Nordic Angst? Perfect fit.

Fits winter days and ginger teas.

Oktober

Gute Webprojekte funktionieren, wenn sie hochwertige Dinge nach einem einfachen Prinzip kombinieren. Jedenfalls im Sinne einer minimalistisch-funktionalen Herangehensweise, zu der es selbstverständlich keine brauchbare Alternative gibt. Insofern hat das Web mal wieder viel mit der Küche gemeinsam. Bevor ich mich in allzu naheliegenden Analogietreppenhäusern versteige, rasch das Wichtige.

Many Many ist so ein simples Ding: Jake Dow-Smith (of Triangle Triangle Fame) hat zwanzig sehr gute Fotografinnen und Fotografen eingeladen, eine fortlaufende Ausstellung im Web zu kuratieren. Gestaltung und Umsetzung (Tumblr) sind simpel, mit der genau richtigen Menge guter Details. Etwa dem wunderbaren Passpartouteffekt beim Scrollen. Dazu sind die Inhalte auf konstant hohem Niveau — was nicht weiter verwundert, bei der Auswahl großartiger Editoren.

Dass Sarah mit von der Partie ist, ist eine zusätzliche Freude. Ihre Beiträge komplettieren den Strom zeitgenössischer, naher, emotionaler Fotografie. Unbedingt ansehen.

April

Formatevolution1 ist eine schöne Sache. Die neuen Dinge bekommen Flughöhe, bessere Interfaces und einen Haufen uninspirierte bis unerträgliche neue User. Die alten Dinge landen wieder in den Händen der Menschen, die Interesse an ihnen haben und etwas damit anstellen. Darum finde ich es eigentlich ganz schön, dass Weblogs ein wenig aus der Mode gekommen sind und die vielen Lehrbuchbelesenen, die nach Relevanz und Zielgruppen gieren, guten Gewissens wieder aufhören durften.

Darum verstehe ich Kai Müllers Aufruf nach einer Neuvernetzung der Blogger vor allem als eine gute Gelegenheit, wieder zu mehr Subjektivität, Merkwürdigkeit und Ablenkung zu finden. Weil ich keine Bloggerthemen und schon gar keine relevanten deutschen Blogs mehr lesen mag, weil ich kein verordnetes Wir-Gefühl möchte und auch keine langen Debatten. Lieber möchte ich mitbekommen, was kluge und interessante Menschen umtreibt, was sie ansehen und was sie so meinen. Es gibt eben nach wie vor nur cool, uncool, wie man sich fühlt, wie das aussieht, wie man das ausdrückt und warum mein WordPress-Plugin nicht läuft.

  • monopodcast: Britta hat in den letzten Wochen zwar weniger regelmäßig geschrieben, aber bei einem Blog über das prekäre Dasein als freie Musikjournalistin muss das als positives Zeichen gewertet werden. Was sie schreibt, gehört zum Scharfsinnigsten, was der Kulturjournalismus momentan so hervorbringt. Das ist keine wohlwollende Übertreibung, sondern so gemeint.
  • flashfonic: Carsten legt nicht nur am Wochenende Elektroplatten auf, sondern schreibt in seinem Blog auf sehr angenehme Art eben darüber. Ich mag seine Serie über gut gestaltete Musikverpackungen.
  • Stay Indie, don’t be a hater: Daniela gehört unterstützt und gelesen, weil sie 2009 noch enthusiastischen, unterhaltsamen Musikjournalismus betreibt. Die Recherche erledigt ihre Umgebung von allein.
  • Ghost/Play: Ramon legt mindestens so gut auf, wie er fotografiert. Das D’Arc-Tape wäre unter den Platten des Jahres, wäre es eine Platte.
  • Fernwärme: Ich bin mir nicht sicher, wie Espy es findet, genannt zu werden. Mache ich trotzdem. Weil er einer dieser wenigen generaltalentierten Menschen ist und neben hundert anderen Dingen (Zeichnungen, Musik, Fotos, Ideen) auch regelmäßiger Texte veröffentlichen sollte, herrgottnochmal.

  1. Ein Spitzenthema, dem man sich auch wunderbar visuell nähern kann, sofern man es etwas weiter fasst. 

Wenn die Summe der gefühlten Durchschnittstemperaturen an vier aufeinander folgenden freien Tagen größer ist als achtzig, sind ausschließlich Wiesen und Parks akzeptable Aufenthaltsorte. Faustregel. Man wirft sich tagsüber Frisbees zu und hört sich nachts eingängiges Zeug an dunklen Orten an. Das alleräußerste, was an Produktivität dabei herausspringen darf, ist ein launiger Relaunch des eigenen Tumblelogs.

Ich habe mich über das lange Wochenende einige Stunden lang meiner momentanen Freude an generischem Blau hingegeben und dem Seitenblog bei soc.electricgecko.de eine neue Form gegeben. Herausgekommen ist etwas, das meinem selbstveordneten Grundsatzcredo für alles (Schrottige Eleganz) recht nahe kommt. Wer nur Feeds oder das Dashboard ließt kann ja kurz reinschauen und sich verwirren lassen. So sieht das aus.

Stream of Consciousness

Cory Doctorow auf der re:publica zuzuhören war eine Freude. Weil er klug und pointiert die Anliegen einer offenen Netzkultur identifiziert hat. Weil man sich wünschen möchte, jedes Unternehmen und jede sonstige Institution würde juristisch dazu gezwungen, Menschen wie ihm regelmäßig zuzuhören. Die gültige Formulierung seines Anliegens für die europäische, oder zumindest die deutschsprachige Webkultur hat allerdings Peter Glaser bereits am Vortag formuliert. Cory Doctorows großartiger Punchline Everything changes, all the time, forever hat er eine wundervolle prosaische Form gegeben1:

„Manche haben das Gefühl, nicht mithalten zu können mit den Beschleunigungen der digitalen Welt. Aber wir befinden uns in einem Übergang und die Beschleunigung gehört zu den Symptomen dieses Übergangs. Was wir erleben, ähnelt einem flimmernden Bildschirm, der so lange nervt, bis die Bildfrequenz über 72 Hertz steigt. Dann wird das Bild ruhig und klar. Beschleunigt man weiter, wird das Bild nur noch ruhiger und klarer.“

Wir alle sollten Peter Glaser lesen. Nicht, weil es neue Sachverhalte zu begreifen gäbe. Sondern weil wir bessere Formulierungen wie diese brauchen. Zum Erinnern. Und um sie unter Nasen zu halten.


  1. Den vollständigen Text seiner Rede auf der re:publica 09 gibt in seinem Blog bei der Stuttgarter Zeitung. 

Einige der am einfachsten im Web aufzutreibende Dinge sind Schreibtischhintergründe. Zwischen Deviantart und Interfacelift quietscht und schreit so viel Kitsch, Aqua-Style und Hochglanzphotoshop, dass man am lieber weiter auf sein neutrales dunkelgrau schauen mag. Um so erfreulicher, wenn im visuellen Datenstrom ansprechende, interessante und – vor allem – sinnvoll verwendbare Hintergründe auftauchen. Einige der schönsten Arbeitsumgebungen überhaupt bieten die Gestalter des fantastischen Studios Your Majesty an.Your Majesty desktop pictures

Ihre abstrakten Formen und mäandernden Renderings sind von fast architektonischer Qualität – hochwertige Texturen, komplexe Formen; sie wirken wie Visualisierungen unbekannter Datensätze. Gleichzeitig sind sie ruhig und minimal genug, um hinter all den Photoshop-Paletten und Social-Networking-Clients nicht abzulenken.

Eine Übersicht über alle Schreibtischhintergründe von Your Majesty sowie Downloads für verschiedene Bildschirmmaße gibt es hier. Außerdem prima und brauchbar:

Die re:publica 09, das ist zunächst einmal ein Ort, an dem sich Menschen treffen, die ein Set von Publikationstechnologien nutzen. Der gemeinsame Grund, das ist die erfolgreiche Annahne und Unterstellung, dass alle anderen zumindest bis zu einem bestimmten Punkt verstehen, wie diese Technologie funktioniert und wie sie Persönlichkeitskommunikation verändert. Das kann man auf den Gängen beobachten, bei Twitter (#rp09) oder daran erkennen, wie selbstverständlich alle über Memes und Applikationen sprechen.

Auf den Panels, an Wasserglastischen, unter den Scheinwerfen sitzen dennoch Menschen, die ihre Beiträge mit der Erläuterung der Techniken beginnen. Die Orte zu erklären, die Art ihrer Nutzung zu erläutern und sich in endlosen Fallbeispielen aus ihrem reizarmen Leben ergehen.

(Das mündet beispielsweise in marmeladigen Dialogen darüber, wie man Follower pflegt und ihnen etwas bieten kann. Die Handlungsmechanismen und die Grammatik ihrer Formulierung sind gleichermaßen einfach: „Wenn mir jemand nicht zurückfolgt dann habe ich ja nichts davon.“)

Sie sprechen über diese Themen, während um sie herum mehr als tausend Menschen die beschriebene Technik nutzen, publizieren, Mashups bauen, sich über ihr Nichtfunktionieren aufregen. Statt das zu berücksichtigen, gravitieren die Diskussionen des ersten Tages einmal mehr auf das große Schwarze Themenloch Blogs und die etablierten Medien zu, dessen Diskussionswert sich seit Jahren allein daraus ergibt, dass seine Fragen konsequent auf unterhaltsame Weise falsch gestellt werden. Same old, same old.

Kurz: Man wundert sich über mangelnde Abstraktion und Prgressivität – wo, wenn nicht hier, auf dem Turf der „digitalen Avantgarde“ (tagesschau.de). Das ist keine Innenperspektive. „Die bisher auf der Konferenz geführten Debatten lassen keinen anderen Schluss zu. Sie hätten so auch vor einem Jahr stattfinden können. Oder vor zweien. Haben sie auch“. Das steht in der Zeit. Diese Dinge sind offensichtlich.

Während der Keynote von Jimbo Wales twittert Thomas Knüwer: „Jimbo Wales is explaining Wikipedia – did someone tell him who he’s talking to? #fail #rp09„. Fail re:publica 09. Man muss das auch anders sehen können.

Wir berichten und wiederholen die Eigenschaften und Reichweiten unserer Applikationen, Technologien und Websites immer und immer wieder. Und wir tun das für uns. Wir werden nicht müde, uns selbstflexiv die Funktionsweisen und sozialen Implikationen unserer eigenen Produkte zu erklären. Wir tun das, weil wir es immer noch nicht fassen können. Dass dieses mal wir etwas in den Händen halten, das Kommunikation, Wirtschaft und Wirklichkeit radikaler verändert als jedes andere technische Phänomen der Moderne. Die digitale Avantgarde des Netzes ist noch damit beschäftigt, sich mit großen Augen anzusehen. Das muss man ihr zugestehen.

Wir vergewissern uns immer noch, beständig und gegenseitig. „Man is this real?“ Einfach, weil wir begeistert sind.

Das ist deshalb noch kein re:publica 09 ftw und yay und w00t! Aber wenn die Webszene extrovertierte, ehrliche Begeisterung über eine relevante Sache generiert und reproduziert – dann ist das schon einmal mehr, als die meisten anderen Dinge und Themen unter postmodernen Bedingungen zu erreichen hoffen dürfen.

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